Fernweh - Pyrenäen

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Spanische Pyrenäen / Französische Pyrenäen- Region Navarra
(Valle de Roncal, Port de Larrau, Port de Erroimendy, Plateau de Iratzordoky, Col de la Pierre St. Martin, )

Dieser Tag führte uns durch menschenleerste Region der Pyrenäen, aber auch für uns durch eine der schönsten Landschaften Europas. Wir dachten immer in Spanien sei alles von der Sonne verbrannt und ausgedörrt, aber hier in den Bergen war alles so grün... Im nachhinein hätten wir in dieser Region länger bleiben sollen.

Roncaltal
Wir fuhren durch das Roncaltal auf der N1370 Richtung Frankreich. Das Tal war geprägt von Viehzucht. Rechts und links der Straße sah man immer wieder Tiere oder deren Stallungen. Nach einiger zeit ging es bergan und die Strecke wurde immer kurviger. Herrlich! Hin und wieder hielten wir an, um noch einmal die schöne Aussicht von oben ins mittlerweile zurückliegende Roncal-Tal zu genießen. Ein schönes Fleckchen Erde.
Valle de Roncal
Valle de Roncal


Col de la Pierre St. Martin (1.760m)

Der Pass liegt inmitten einem Gewirr kleinerer Pässe, wie Portillo de Eraice (1.578m), Col de Soudet (1.540m), und Col de Labays (1.351m), Col de Suscousse (1.215m).
Es ging rauf und runter in vielen Kurven....., mal durch dunkle Tunnel, mal in engen Passagen an hohen Felswänden und tiefen Schluchten vorbei.
Bergwiese mitten in den Pyrenäen
nicht die besßenverhältnisse
Die Strecke wurde immer unwirklicher. Die Straße, fast schon ein Weg, ließ hier doch sehr zu wünschen übrig. Mit der harten Federung der Honda war "bequem" im Seitenwagen ein Fremdwort. Je mehr wir an Höhenmeter gewannen, desto kälter und auch nebliger wurde es. Doch es kam noch unangenehmer. Kurz vor dem Col de la Pierre St. Martin (1.760m) kam auch noch eine Baustelle. Es ging weder vor noch zurück. Also hieß es warten bis die Baggerfahrer ihre Arbeit getan hatten, denn hier mitten in den Bergen gab es keine Ausweichrouten. So nutzten wir die Zeit, um unsere warme Kleidung anzuziehen und harrten der Dinge. Die Aussicht konnten wir auch nicht genießen, da der Nebel lediglich einen Radius von max. 20 Meter zuließ. Nach ca. 30 Minuten ging es dann endlich weiter.... Nach dem Col de Soudet bogen wir ab auf die kleine D113.
Nebelsuppe auf dem Col
Nebelsuppe auf dem Col de la Pierre St. Martin
Es wird immer unwirklicher
Plateau de Iratzordoky
Nach endlosen Kilometern im Nebel, kam auch wieder die Sonne ;-). Wir befanden uns nun auf dem Plateau Iratzordoky auf 946m Höhe
Gorges des Kalkuetta
D113
D113

Mittagspause Auberge Logibar
Mittagspause Auberge Logibar in Larrau direkt an der D26

Richtungsweiser


Col de Erroimendy 1.350 m

Region Pyrennees Atlantiques (mit bis zu 16% Steigung !)
ein sehr "grüner" Pass, der es fahrtechnisch in sich hatte. Mit durchschnittlich 9,6% Steigung besonders für Fahrradfahrer nicht ohne. Hin und wieder sah man kleine Bauernhöfe in der Einsamkeit und immer wieder an den Hängen glückliche Kühe und Schafe, die den ganzen Tag frei herumlaufen durften. Hier hatten wir einen Hirten getroffen, der mit seinen Hütehunden die steilen Hänge hinauflief, als ob es keine Steigung gäbe.... Mit bewundernden Blicken sahen wir ihm hinterher und erklommen dann wieder unser Motorrad. Jochen drückte aufs Knöpfle und die XX begann mit ihrem unvergleichlich dunklen Sound wieder zu brüllen....

Col de Erroimendy

 

Larrau
Port de Larrau
der Genzpass zwischen Frankreich und Spanien. 2007 führte die Tour de France über diesen Pass. Am Kamm des Passes entlang standen in Abständen immer wieder kleine Häuschen - wie zur Beobachtung geschaffen. Waren das Beobachtungsposten für Ornithologen, oder dienten die zum Fang der Singvögel, die die Berge im Frühjahr und Herbst auf ihrer großen Reise überqueren mußten?
Port de Larrau
Port de Larrau
hier oben auf dem Port de Larrau blies ein heftiger Wind, es war kalt, aber die Fernsicht genial!  
Aussicht vom Port: Rückblick auf unsere
gefahrene Strecke. Die Landschaft: Genial
Port de Larrau
Port de Larrau
Im Anschluss daran fuhren wir auf der D26 in die Pilgerstadt (Jakobsweg) Saint-Jean-Pied-de-Port. Es war schwierig einen Parkplatz zu finden. Es war Markttag und somit die Hölle los. Wahrscheinlich war diese Stadt am Jakobsweg an allen anderen Tagen des Jahres genauso gut besucht. Trotzdem fanden wir nach einiger Suche einen Parkplatz und schlenderten gemütlich durch die Gassen der Stadt und natürlich auch über den Markt. Diese Stadt ist eines der "großen" Highlights auf dem Pilgerweg (Jakobsweg).
Saint-Jean-Pied-de-Port war der westlichste Ort unserer Reise. Ab hier fuhren wir quasi wieder gen Heimat (D18). Wir verfuhren uns bei der Ortschaft Mendive und erwischten anstatt der D417 die uns durchs Tal führen sollte, die Route über den Col (die D117), der Route de Fromage. Hier oben erlebten wir die einsamste Strecke unserer Reise und hier oben hatte man bestimmt noch nie ein Motorradgespann gesehen. Wenn es überhaupt Verkehr gab, dann waren es meist Geländewagen und die Insassen der Fahrzeuge sahen uns an, als ob wir von einem anderen Stern gekommen wären.
Als wir den Col d'Aphanize (1.055m) überquert hatten, lag das größte Stück der Strecke (ca. 16 km) schon hinter uns. Der Straßenzustand ließ sehr zu wünschen übrig. Wäre der Weg besser gewesen, dann hätten wir die Fahrt, diese Ruhe und vorallem die wahnsinnig tolle Landschaft genießen können, aber so.... litten wir alle unter den Schlaglöchern ! Da ich der Tourguide war, sah ich immer wieder im Augenwinkel die strafenden Blicke von Jochen. Wenn Blicke töten könnten.... Nach insgesamt ca. 22 Kilometern kamen wir wieder in die Zivilisation zurück (D147). Nun hieß es eine Bleibe für die Nacht zu finden.....
Route de Fromage
D117 - Col d'Aphanize
D117 Route de Fromage

Doch das mit der Bleibe für die Nacht erwies sich als langwierig. Nach gefühlten endlosen Kilometern wo es einfach keine Übernachtungsmöglichkeiten gab, kamen wir schließlich auf der D918 nach Montory und fanden in der L'Auberge de L'Etable das was wir suchten: ein bequemes Bett und ein gutes Restaurant dazu. Wir gestatten uns an der Bar erstmal ein Willkommens-Bier. Da erzählte uns Michel Turron, der Besitzer, von seinem Team Omega (und seinen Abenteuern bei den Paris Dakar Rennen).
Beim Abendessen machte sich Jochen wieder unvergesslich: Als Vorspeise hatten wir eine Gemüsesuppe bestellt. Diese kam in Form einer riesigen Terrine, die sicherlich für 5 Personen gereicht hätte. Er aß mehrere Teller und mir war das schon fast peinlich zumal er danach noch die Hauptspeise und den Nachtisch genüsslich verzehrte.
L'Auberge de L'Etable

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© Andrea Böhm & Jochen Brett              mailto: Andrea & Jochen            www.fernweh-jochen-andrea.de