Tarascon sur Ariege

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Andorra - Ausflug ins Departement Ariege, Frankreich


Heute wollten wir uns mal im französischen Grenzland umschauen. Im Speziellen wollten wir zu einem Wolfsgehege an der D22 und zur D20, der Route des Corniches. Lt. unserer Reiselektüre von Dumont (Lanquadoc Roussillon + Pyrenäen) sollte sich ein Besuch lohnen. Wir fuhren wieder unsere Hausstrecke Ordino - Canillo mit 18 km Kurvenrausch über den Col d'Ordino und dann auf Andorras Hauptstraße CG1 bis zum Port d´Envalira, dem höchsten Pass und hielten dort an der Tankstelle an. Die XX hatte durst. Da erst sahen wir, dass es hier oben auf über 2.000 Meter eine Rennstrecke (Circuit GrandValira) gab. Einige Motorräder zogen ihre Runden in extremer Schräglage. Während wir den Fahrern zusahen, zog vom Tal dichter Nebel auf. Es wurde immer nebliger und so beschlossen wir runter nach Pas de la Casa und dann die N20 Richtung Ax-les-Thermes zu fahren in der Hoffnung dem Nebel zu entkommen. Doch das war gar nicht so einfach. In dieser Nebelsuppe sah man fast nicht die Hand vor den Augen. Das konnte ja toll werden.....

Tankstelle in Andorra

Rennstrecke Gran Valira

Im Tal unten angekommen wurde es langsam wieder heller. Mit jedem Meter, den wir uns Ax-les-Thermes näherten, klarte der Himmel auf. Kurz vor Ax-les-Thermes ging es rechts ab (D22) ins Valle d'Orlu (Tal des Bären) mit dem gleichnamigen Flüsschen Orlu. Hier war es wieder richtig schön. Die Zeit schien hier stehen geblieben zu sein. Die Häuser am Wegesrand waren alt und aus Stein, aber meist gut erhalten und oft bewohnt. Am Ende des Tales kamen wir dann zum "La Maison des Loups", dem Wolfsgehege. Der Rundweg dauerte ca. 1 Stunde und man konnte 4 verschiedene Wolfsarten anschauen. Ich hätte nie gedacht, dass es so große Unterschiede bei den Wölfen gibt. Es gab auch in einem separaten Gehege drei kleine Schweine, die sich streicheln ließen und einige Schafe. Und nicht zuletzt einen kleinen See mit Enten und einen Esel.

Orgeix

Tarascon-sur-Ariege

Dann fuhren wir auf der N-20 bis Tarascon-sur-Ariege, einem schönen Städchen mit Flair. Das Wahrzeichen ist ein Turm mit einer großen Uhr auf einem möchtigen Felsen. Es gab enge Gassen und einige Restaurants und Cafes. Doch wir wollten nicht essen gehen. Wir suchten eine Bäckerei, damit wir ein Baquette für unseren täglichen Mittagssnack kauften konnten. Wir picknickten jeden Tag an schönen Plätzen, aßen Oliven, Käse und Wurst zu unserem Baquette und genossen dabei die Aussicht und die wunderschöne Natur. Diese Rast wurde für die gesamte Reise unser tägliches Ritual.

Uhrenturm von Tarrascon-sur-Ariege

Route des Corniches (D20)

Nach unserem Rundgang durch Tarrascon fuhren wir noch ein wenig weiter bis zu dem Dorf Bompas - hier war der Einstieg zur Route des Corniches (D20). Es ist eigentlich die Parallelstraße zur N20, aber sie führte über die Bergkämme und belohnte mit schöner Aussicht, grünen (Ur)Wäldern, Kurven und Einsamkeit. Ganz so wie wir es wollten. Leider war der Straßenbelag nicht so toll für uns und unsere XX. Ein Fahrzeug mit weniger harter Federung wäre hier sicherlich komfortabler gefahren. Es holperte ordentlich - aber es machte trotzdem spass.

D20 Route des Corniches
D20 Route des Corniches
D20 Route des Corniches
Kirche entlang der D20
Reste der Burg Luzenac
aufziehender Nebel
Die Strecke war über 40 Kilometer lang und man muss entsprechend Zeit für diese Route einplanen. Über den Col de Marmare wo uns der Nebel wieder einholte, kamen wir dann irgendwann auf die D613, die uns dann wieder in vielen Kehren talwärts nach Ax-les-Thermes führte. Diese Strecke ist sehr zu empfehlen.

Es war auch schon wieder Zeit an die Heimfahrt zu denken. Der Nachteil an der Bergwelt ist, dass es so gut wie keine Alternativrouten gibt. Also fuhren wir wieder über die N-20 bis Andorra. Diesesmal stoppten wir in Pas-de-la-Casa und schlenderten durch die Einkaufsmeile. Das Angebot war dem in Andorra la Vella sehr ähnlich. Beide Städte hatten dieselbe Ausstrahlung - keine! Betonbunker mit Ladenzeilen (hauptsächlich Motorradbekleidung, Zigaretten und Alkohol) und Cafes, damit sich die Touris auch mal ausruhen können. Hotels gab es auch einige und natürlich eine große Tankstelle. Von alldem vielfältigen Angebot waren wir immer wieder dankbar für die Tankstellen - hier machte das tägliche Tanken noch spass.

Es war unser letzter Abend und die letzte Nacht in Andorra. Wir saßen nach dem Essen noch lange auf unserem Balkon im Hotel Ordino und ließen die paar Tage nocheinmal Revue passieren. Der Morgen kam schnell und es war nun Zeit zum Aufbruch und sich von Andorra zu verabschieden. Es hat uns sehr gut gefallen, wenn man mal von den häßlichen Skigebieten und den Shoppingparadiesen absieht. Aber Geschmäcker sind zum Glück verschieden. Die Landschaft war einzigartig schön und noch viel naturbelassen. Es war alles so sauber und gepflegt, egal wo man hinkam. Nirgends gab es wilde Mülldeponien oder entsorgte Fahrzeuge wie in allen anderen Ländern, die wir auf unseren vielen Reisen besucht haben.

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© Andrea Böhm & Jochen Brett             mailto: Andrea & Jochen              www.fernweh-jochen-andrea.de