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Namibia 06
Kaokoveld - Camp Aussicht, Marius Steiner, Himba-Tour + Mopane-Raupen


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Am nächsten Morgen holte uns Marius Steiner wie vereinbart mit seinem Landrover ab und die Fahrt ging los. Zuerst fuhren wir Richtung Opuwo auf der Hauptstrasse (auch Pad) entlang und dann bog er plötzlich nach ein paar Kilometern rechts in einen für uns nicht deutlich erkennbaren Weg ein. Der Weg alleine war schon Abenteuer pur. Ich mußte mich richtig festhalten, damit es mich nicht von meinem Sitz hob. Plötzlich sah man von weitem eine mit Ästen eingezäunte Rinderherde und dahinter das Himbadorf.
Wir bekamen von Marius noch ein paar Verhaltensregeln im Umgang mit den Einheimischen und dann wurden wir auch schon freundlich mit Handschlag begrüßt.

Leider waren an diesem Tag nicht so viele Himbas im Dorf. Die Männer waren bei den Viehherden im Busch und die meisten Frauen "ernteten Mopane-Raupen". Mopane-Raupen liefern den Einheimischen das lebensnotwendige Eiweiß. Sie werden von den Mopante Sträuchern gepflückt, die Innereien ausgedrückt und dann in der Sonne zum Trocknen ausgelegt. Anschließend wird das Ganze zermahlen und unter den Millipapp (Maisbrei) gemischt. Die Frauen, die im Dorf waren, ließen uns an ihrem Leben teilhaben und anschließend bereiteten sie vor uns handgearbeitete Schmuckstücke aus.

Himbafrauen
Jochen suchte sich einen handgefertigten Armreif mit schönen Ornamenten aus. Marius erklärte uns, dass diese Armreifen aus ehemaligen Granaten aus dem letzten Krieg gefertigt wurden. Diesen Armreif hatte er dann vor Ort immer getragen und wurde auch immer wieder von anderen Himbafamilien darauf angesprochen. Anscheinend hatten wir etwas Besonderes gekauft. Wir fuhren bald darauf weiter und suchten die anderen Frauen - leider ohne Erfolg. Marius zeigte uns die Mopane-Raupen am Mopanestrauch. Wenn sie sich satt gefressen haben hängt der Kopf nach unten weg und irgendwann fallen sie auf den Boden, graben sich ein und kommen dann nach einiger Zeit als Schmetterling wieder heraus. Doch die meisten Raupen in der Nähe von Dörfern ereilt ein anderes Schicksal. Ich hatte auch versucht die Raupen vom Strauch zu pflücken, aber sie hatten Stacheln und "wehrten" sich - zumindest bildete ich mir das ein. So gab ich recht schnell wieder auf. Marius pflückte einige vom Strauch ab und meinte lächelnd "das essen wir heute Abend"! Wir dachten er macht einen Scherz, lächelten zurück und vergaßen die Raupen bald wieder.  Zu interessant waren alle Eindrücke in der fremden Welt.
Himba
Wir fuhren auf abenteuerlicher Pad zu einem weiteren Dorf und durften doch auch dort wieder am Leben der Bewohner teilhaben. Es war total interessant. Aber auch hier waren sie schon sehr geschäftstüchtig und boten uns selbstgemachte Dinge zum Verkauf an. Zum Glück hatten sie uns nichts zum Essen angeboten. Es wäre sehr unhöflich gewesen etwas abzulehnen.
Himbamädchen
Aber es wäre uns sicherlich nicht gut bekommen und Montezumas Rache hätte uns ereilt. Ich hatte mir dort eine schöne handgemachte Holzschale gekauft. Nichts Nützliches, aber mit viel Erinnerungswert ;-)

Anschließend fuhren wir querfeldein zu einem Flusslauf. Man kam sich vor als wäre man irgendwo in den Tropen. Riesige Bäume mit weit überhängenden Ästen und überall Vogelgezwitscher. Es hatte etwas Mysthisches. Marius überraschte uns in dieser Einöde mit einem schön gedeckten Tisch mit Tischdecke, Stühlen, Kaffee und Keksen. Es war herrlich zu wissen, dass man so weit weg der sogenannten "Zivilisation" war. Man konnte die Natur richtig genießen. Frisch gestärkt gingen wir anschließend ein paar Meter zu Fuß und kamen an dem größten Termitenhügel vorbei, den wir jemals gesehen hatten. Er war mindestens 3 Meter hoch.

Unterwegs hielten wir in der Nähe einer Rinderherde an, die sich zwischen Felsen aufhielten und wir liefen direkt darauf zu. Dabei fiel uns auf, dass die Steinwände wie ausgehöhlt aussahen. Marius erklärte uns, dass die Felsen salzhaltig seien und die Tiere für die Aushöhlungen verantwortlich seien. Sie lecken an den Steinen, weil sie das Salz zum Überleben benötigen. Ganz schön intelligent!

Am späten Nachmittag traten wir die Heimreise an. Am Campingplatz angekommen, tranken wir noch eine Tasse Kaffee auf Marius’ wundervollen Terrasse. Es kam auch noch ein Freund von Marius vorbei. Ganz schnell kam man wieder auf das Thema Mopaneraupen zu sprechen und plötzlich verschwand Marius. Nach ca. 15 Minuten wussten wir warum. Es gab frisch frittierte Mopaneraupen á la Steiner!

Der Freund (ich habe leider den Namen vergessen), Jochen und auch ich saßen vor dem Teller und starrten in ihn hinein. Das sollen wir essen? Hatten wir diese Raupen doch noch vor ein paar Stunden lebend am Baum hängen sehen. Jochen war der Mutigste und machte den Anfang, dann griff ich zu  - mein Gott war das eine Überwindung. Der erste Biß war der Schlimmste, dann aber hatten wir die Mopanes tapfer gegessen. Sie schmeckten leicht cross und etwas nach Salz. Weit hergeholt hätte man sie als Chips definieren können. Fazit: Sie hatten gut geschmeckt und hinterher waren wir mächtig stolz auf uns selbst.
Mopane-Raupen a la Steiner

Als wir am nächsten Morgen unsere sieben Sachen zusammenpackten, kam Marius wieder vorbei und brachte uns Padkost (frisch frittierte Mopaneraupen) mit. Nun konnte nichts mehr passieren. Wir fuhren weiter gen Norden und hin und wieder griffen wir in die Tüte....

Unser nächstes Ziel hieß Epupa-Wasserfälle an der Angolanischen Grenze!

  Impressionen    (klick auf Bilder)

Marius Steiner
bittere Früchte
 
Dörfer
Termitenhügel
Termitenhügel
Flussaue
 
Marius & Jochen
Marius Steiner
Marius Steiner
   
Marius Steiner
 
Mopane a la Himba
Mopane a la Himba
Salzsteine
Raupen zum Trocken
Nahaufnahme
Salzhaltige Felsen
 
Himba
  Himba
Himba
Himba
Himba
Himbafrau mit Kind
Kral
 
Himba
Oberhaupt
Himba
Himba
Himba
Dorfältester
Himbas
 
Himba
Himba
Mopane a la Marius Steiner
 
Himba
Mopane a la Steiner :-)
 
Andrea Boehm
Mopane & Nokia 6100
Mopane Raupen
Mopane Raupen
Jochen
Nokia 6100
PadKost

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