www.fernweh-jochen-andrea.de/Reiseberichte/Allradreisen/Motorradtouren/Städtereisen/Campingreisen/Wohnmobiltouren


Unsere Touren:



Nützlicher Link:
Allgemeine Zeitung

Nambia Travel

Namibia Tourism

Namibia-Info-Net


5 Tage Kaokoveld Tour mit Marius Steiner von Camp Aussicht
Hoanibflusstal/Hoanibcanyon - Camp Aussicht


Wir campten in der Nähe des Hoanib. Die Nacht verlief ruhig. Kein Löwengebrüll war zu hören und unter unserem Dachzelt befanden sich auch keine Spuren von gefährlichen Tieren. Heute war der letzte Tag unserer Tour. Im Hoanibflusstal sollten wir auf Elefanten treffen - ein weiterer Höhepunkt unserer Reise....und wir lernten Einzahn kennen.....
morgens in der Nähe des Hoanib-Canyons
Morgenstimmung
Wildcamping
unsere Tour in den Canyon beginnt.....
der erste Elefant - wir folgen ihm
wir kommen etwas näher - der Bulle mag
das nicht und droht
er hüllte sich in Staub ....
griff uns an..... und er war schneller als gedacht....
Ja, das Erlebnis mit dem Bullen "Einzahn" (wir nannten ihn so, weil er nur einen Stoßzahn hatte) wird uns immer in Erinnerung bleiben.
Der Hoanib war noch nicht ganz ausgetrocknet. Manche Stellen waren noch schlammig und wir mußten aufpassen, dass wir nicht stecken blieben. Das Flussbett war ca. 40 Meter breit und die Böschung auf beiden Seiten bis zu 2 m hoch.
Die ersten Kilometer verliefen ruhig. Immer wieder sahen wir Giraffen, Antilopen, viele Vögel und kleinere Tiere. Dann war es endlich soweit. Vor uns in einiger Entfernung lief "unser" erster Elefant. Er hatte nur einen Stoßzahn und so tauften wir ihn Einzahn.
Marius sagte uns im Vorfeld, dass wir uns langsam bis auf ca. 20 Meter nähern könnten. Wenn er stehenbleibt und sich umdreht sollen wir auch stehenbleiben und vorsichtshalber den Rückwärtsgang einlegen.
Wir waren etwas angespannt, da es aus dem Flussbett bzw. dem Canyon keinen Ausweg gab. Wir kamen nur bis auf ca. 50 Meter an Einzahn ran, dann blieb er stehen, hüllte sich mit den Beinen scharrend in Staub und drohte uns durch Trompeten und schlagenden Ohren. Wir verhielten uns ruhig. Nach einer Weile trottete er wieder davon und wir folgten ihm langsam. Irgendwie schien er schlecht gelaunt zu sein.
Ich saß bei offenen Fenster draußen und machte Bilder. Da drehte er sich plötzlich um und kam auf uns zugerannt und Jochen fuhr so schnell es ging rückwärts und ich saß ruckzuck wieder im Auto. An fotografieren war nicht mehr zu denken. Der Elefant kam trompenend immer näher. Er war sehr schnell. Unsere Gedanken drehten sich in diesem Moment nur um eines: Nur nicht im Schlamm stecken bleiben! Unser Puls maß mittlerweile mindestens 300. Ganz plötzlich ließ der Elefant nach geschätzten 70 - 100 Meter Verfolgungsjad von uns ab.
Wenn man bedenkt, dass so ein Elefant bis zu 60km/h schnell laufen kann, hätten wir keine Chance gehabt. Er wollte sicherlich nur zeigen wem das Flussbett gehört.
Hoanib
Hoanib
Verfolgungsjagd im Flussbett
die engste Passage im Hoanib-Canyon
Der Elefant trottete siegessicher weiter immer schön in der Mitte des Flussbettes.... er dachte nicht daran das Flussbett zu verlassen. Nach einer Weile schien ihn das Ganze zu langweilen und begab sich an den Rand des Flußbettes und begann zu fressen. Aber er hatte uns genau im Auge. Er wußte, dass wir an ihm vorbei wollten und wartete auf uns.
Irgendwann gab Marius Gas und fuhr so schnell er konnte auf der anderen Seite des Flussbettes vorbei. Der Elefant sah das und startete durch. Mit wildem Trompeten und wehenden Ohren rannte er auf den Landrover zu. Marius kam gerade noch an ihm vorbei, aber der Elefant verfolgte das Auto noch ein ganzes Stück weiter.
Als der Elefant merkte, dass er keine Chance hatte, gab er auf und kehrte wieder zurück in die Mitte des Flussbettes. Er wartete wohl auf uns. Wir waren nicht so mutig wie Marius. Ein paar Meter weiter hinter dem Gebüsch hörten wir die anderen Familiemitglieder des Elefantenbrummeln. Nicht auszudenken, wenn die auch noch ins Flussbett gekommen wären.
Wir folgten dem Elefanten von nun an in respektvollem Abstand. Nach gefühlten Stunden und vielen verlorenen Nerven fand der Elefant endlich einen jungen Baum am Rande des Flussbettes sehr interessant. Diesen begann er mit seinem Rüssel zu bearbeiten und versuchte ihn umzudrücken. Wollte er uns zeigen wie stark er ist?
Jochen nutzte die Gunst der Stunde und gab Gas. Wir hatten Glück, der Baum war für ihn immer noch interessanter. Endlich trafen wir wieder auf Marius. Es war gut zu wissen, dass wir Einzahn von nun an "nur" noch im Rücken hatten. Plötzlich kam ein Touristenauto von der Palmwag Lodge angefahren. Marius unterhielt sich mit dem Fahrer. Der Elefant sah das neue Auto und startete wieder durch. Da wir nicht wußten, welchem Auto die Attacke galt, fuhren wir alle los.
Wir hatten an diesem Tag genug Abenteuer gehabt und fuhren weiter. Die restliche Fahrt durch den Canyon verlief unspektakulär, aber in wunderschöner Landschaft.

Später auf den Bildern sahen wir, dass der Elefant an der Schläfe eine blutende Wunde hatte. Vielleicht war das der Grund warum er so agressiv war.
Giraffe im Hoanib
Hoanibfluss
hier kann man sehen, wie schwer es ist,
aus dem Flussbett herauszukommen
in einem anderen Flussbett
Ein kleines verstecktes Flussbett auf dem Weg nach Camp Aussicht. Am Ende des Flussbettes war ein kleiner Tümpel mit vielen Kaulquappen drin.
Am späten Nachmittag kamen wir wieder auf Camp Aussicht an und unser Abenteuer Outback im Kaokoveld war zuende. Zusammenfassend können wir von diesen 5 Tagen sagen: Es war genial! Und wir haben bereits schon die nächste Tour in Planung.
zurück
weiter
© Andrea Böhm & Jochen Brett             mailto: Andrea & Jochen              www.fernweh-jochen-andrea.de